top of page

Das uralte Volk der Schwarzelben

 

Das alte Volk der Elben in Argentum lebt zurückgezogen und für sich im südlichsten Teil des Landes. Sie sind nicht beteiligt an Kriegen oder Uneinigkeiten der anderen Fürstenhäuser, und mischen sich auch nicht in die Angelegenheiten der Menschen ein. Da sie sich nur sehr selten zeigen und ihren Wald nur in Ausnahmefällen verlassen, ist über das Volk der Elben in den Fürstentümern daher nicht viel bekannt. Sie selbst sind hauptsächlich Legenden und Teile von Geschichten. Die letzte Elbe wurde nach den Schriften des Hauses Umbra vor ungefähr siebzig Jahren in den Fürstentümern gesehen.

 

Die Elben werden in Argentum zum Großteil als Schicksalsboten angesehen, ebenso als Kinder der Götter selbst. Obwohl sie noch immer ihre übermenschliche Schönheit und göttliche Anmut besitzen, ist das Haar der Elben ist seit ihrer Sterblichkeit von nachtschwarzer Farbe. Da jedoch die Götter und deren Handeln sich der menschlichen Definition von Gut oder Böse entzieht, ist das Volk auf Elben recht unterschiedlich gestimmt. Sofern sie in den Landen der Fürstentümer gesehen werden, sollen sie als Boten eines Großes Unglückes oder großen Glückes gelten. Angeblich betreten die Elben nur die anderen Lande, um als Bote der Götter zu fundieren und ein besonderes Schicksal zu offenbaren. So werden Elben von den Menschen gleichermaßen gefürchtet oder verehrt.

 

Noch immer besitzen die Elben ein besonders langes, wenn auch nicht mehr unsterbliches Leben. Sie können mehrere tausend Jahre alt werden, sind immun gegenüber Krankheiten und außergewöhnlich schön und weise. Sie besitzen eine tiefere Verbindung zur Natur und der Magie, auch wird ihnen noch immer eine besondere Verbindung zu den Götter nachgesagt. Nur selten wagen es Menschen, in den Wald der Elben einzudringen. Die meisten meiden diesen Ort aus Respekt. Andere, weil sich in den „Schwarzen Wäldern“ im Süden unaussprechliche Schrecken aufhalten sollen, die bisher jede Expedition in jene zum Scheitern verdammten.

 

Da die göttliche Sprache den Elben mit der Zeit verloren ging und sie sich schließlich wandelte, sprechen sie heute nurnoch die sogenannte „Alte Sprache“ auch Asalith genannt.

 

 

Die Geschichte der Elben und der Menschen

Den ältesten Legenden und Überlieferungen besagen, dass die Götter diese Welt aus dem Nichts erschufen. Sie alle gemeinsam wünschten sich eine perfekte, wundervolle Schöpfung. Und jeder von Ihnen, sollte einen Teil dazu beitragen. Als erstes schufen sie den Himmel und den Grund, die Sonne für den Tag und den Mond und die Sterne für die Nacht. Doch nicht alle von Ihnen hatten ihren Teil beigetragen, etwas fehlte. So schufen sie das Land, umgeben vom wilden Meer, mit Hügeln und Bergen, Tälern und Schluchten, Flüssen und Seen. Und doch, etwas fehlte, denn diese Welt war leer und ohne Leben. So schufen sie die Pflanzen, Blumen, Wälder. Sie besahen sich ihre Schöpfung, doch noch immer war sie ihnen nicht perfekt genug. Und so schufen sie sich leben. Die Tiere, in all ihrer Vielfalt den Kreislauf des Lebens und des Sterbens. Und sie besahen sich diese Welt, belächelten sie und erfreuten sich daran. Jahrhunderte, vielleicht Jahrtausende erfreuten sie sich an ihrer Schöpfung. Doch es dauerte nicht lange, da fehlte ihnen etwas an dieser Welt.

 

Und so kam es, dass die Götter sich die Elben als ihre Kinder aus Licht und Luft erschufen und die Zwerge aus Erde und Feuer. Sie seien perfekt und die wandelnden Wächter dieser Welt. Sie galten als makellos. Sie lebten in perfektem Einklang mit der Natur und der Welt, lernten von den Göttern die göttliche Sprache und in Frieden miteinander. Doch nicht alle Götter fanden Gefallen an der Schöpfung und deren Einfluss auf diese Welt. Der Gott Thylus sah in jenen Wesen eine Befleckung der perfekten Welt, die sie einst geschaffen hatten. Denn er sah in ihrem Herzen mehr als nur das, aus dem sie geschaffen worden waren. Es ist bis heute nicht bekannt, wie es dazu kam, dass er sich  gegen die Schöpfung und die anderen Götter stellte. Manche behaupten, die Elben und Zwerge hätten angefangen sich von den Göttern abzuwenden und sich selbst zu hohen Wesen erhoben. Und während die anderen Götter dies mit kindlicher Dummheit abtaten, hätte er dies als größten Frevel ermessen. So machte er es sich zur Aufgabe, den Göttern Unvollkommenheit und Fehlerhaftigkeit dieser letzten Schöpfung vor Augen zu führen. So wurde Thylus zum Verderber und Verführer. Er verdarb die reinen Herzen, weckte Neid, Gier und Wollust, Verrat und Zorn in ihnen. Er ließ den faulen Samen erblühen, der in den Herzen der Elben tief verborgen gewesen war und ließ das Faulige Übel das er in ihnen gesehen hatte an die Oberfläche dringen. Mehr und mehr griff die Verderbnis um sich. So sahen die Götter ihre wundervolle Schöpfung zerfallen. Und so kam es, dass sie eine schmerzliche Entscheidung getroffen werden musste. In Rat der Hohen Himmel wurde über das Schicksal dieser Welt entschieden. Doch jener an dem letztendlich die Entscheidung hielt, stand gegen diese Abstimmung: Tharios, der Gott der Gerechtigkeit. Er brachte den Göttern vor, dass die Verderbtheit nur durch Gelegenheit hervorgerufen wurde. Jener freie Wille gab Möglichkeit zur Verderbnis, aber auch zur Errettung. So brachte der Gott der Magie, Baphos, der Welt einen neuen Weg: All jenen, die der Verderbtheit verfielen und sich von den Göttern abwandten, wurde ihr Licht und ihre Unsterblichkeit genommen. Der Schutz der Götter vor Krankheit und Verfall wurde ihnen genommen. Nur jene, die sich ihre Reinheit bewahrten und dem Weg der Hohen Götter folgten, sollten die Gaben und das Geschenk der Götter zu bewahren auserkoren sein. So kam es, dass sich das Volk der Alben spaltete und Baphos sich der Aufgabe des Endes annahm: dem Tode.
So gab es jene, rein und gesegnet vom Licht, unsterblich, geschützt vor Krankheiten und mit dem Segen der Verbindung zu Göttern und Natur. Und jene, welche ihren Weg selbst wählten und zur Sterblichkeit verdammt waren. Während die Verdorbenen, von da an auch „Menschen“ genannt, sich über das Land ausbreiteten, sich veränderten, das Blut sich mit den Generationen die erstarben und neu geboren worden verwusch, blieben die Elben in den südlichen Wäldern. Lebten für sich, fern von Neid, Missgunst und anderem Verderben. Und dort leben sie bis heute.

bottom of page