top of page

Das zerschlagene Königshaus Aragreyn

"Dii Ne Moriar - Götter sterben nicht"

 

Vor mehr als zweihundert Jahren, herrschten Krieg und Uneinigkeit im Land. Eine Schlacht nach der anderen zehrte Volk gleichfalls wie Adelsgeschlechter aus. Die Länder waren getränkt im Blut, Schiffe zerbarsten an den Klippen, Mauern fielen und zerschellten. Die Aufschreie und das Leid der Völker wurden lauter und lauter. Und schließlich erkannten die Fürstentümer, dass dieser Krieg und die Uneinigkeit ein Ende finden mussten, ehe es in ihrer aller Untergang enden würde.

 

Ein winziges Stück Land von jedem der Fürstentümer wurde zu neutralem Boden erklärt, auf das dort Verhandlungen stattfinden sollten. Unzählige Landthings fanden statt, wieder und wieder erfolglos, denn kein Fürstentum wollte nachgeben. Schließlich entschieden die Fürstentümer, dass sie sich unter einem unabhängigen, neuen und einheitlich gewähltem König einen würden, der diesem Krieg ein Ende bereiten sollte.

 

Von jedem Fürstentum wurde ein Teil hergegeben um das neue Fürstentum Aragreyn zu gründen. Doch noch musste ein König gefunden werden. Jedes der Fürstentümer hatte Anforderungen, von denen sie nicht abrücken wollten. Blackwood forderte Neutralität, Bolten einen volksnahen Herrscher. Valleur bestand auf reines Adelsblut, Thalburg auf Kampfgeist, Umbra auf Aufgeschlossenheit gegenüber Ratschägen und Neuem. So war es schnell klar, dass keiner der Fürsten selbst König werden konnte, denn keiner würde seine Zügel einem anderen in die Hand geben, nachdem Jahre des Krieges sie gezeichnet hatten.

 

Nach vielen Monaten der Suche, wurde schließlich ein junger Mann erkoren, den Fürstentümern Einigkeit zu bringen und dem neuen Fürstentum Aragreyn ein Herrscher zu sein: König Lionel von Aragreyn der I. leitete ein neues Zeitalter ein. Vorher der Graf einer kleinen und alten Grafschaft an den Grenzen von Blackwood zu Umbra, hatte er sich allen Anforderungen als würdig erwiesen. Er war die Hoffnung auf Frieden und Einigung.

 

König Lionel von Aragreyn der I. Brachte den Ländern einen anfangs zerbrechlichen aber anhaltenden Frieden. Er teilte den Fürstentümern Aufgaben zu, die sie von den anderen abhängig machten und so den Frieden stabilisieren sollten. Handelsstraßen, die Landesverfassung, eine Währungsreform, ebenso wie eine einheitliche Handelssprache führten das Land zu neuer Blüte. Jahre vergingen, in denen die Länder ihre Aufgaben zu erfüllen und die anderen Fürstentümer zu akzeptieren lernten. Der Bund festigte sich und Sein Sohn und Thronerbe, König Berin von Aragreyn der 1. herrschte über sie alle. Doch König Berin war weniger weise als sein Vater, dafür aber machtgierig.

 

Die Steuern stiegen langsam aber stetig. Die besten Soldaten und Krieger beanspruchte das Fürstentum Aragreyn schließlich für sich selbst. Mehr und mehr wurden Berichte verlangt, die Kontrollen der Fürstentümer verstärkt. Schließlich beanspruchte der König mehr und mehr Land aller Fürstentümer für sich, um das Fürstentum Aragreyn nach seinen Ansprüchen einem König würdig zu vergrößern. Aus dem König der das Land einen sollte, wurde mehr und mehr ein Tyrann. Zunächst schienen die Fürstentümer dies zu erdulden. Doch eines Tages ging er zu weit, und für die Fürsten war die Zeit gekommen, den selbst eingesetzten Tyrannen seiner Macht wieder zu berauben. So wurde der Bund den er selbst geschmiedet hatte sein Untergang.

 

Nach etwas mehr als 31 Jahren der Herrschaft geschah der Putsch der Fürstenhäuser gemeinsam, schnell und blutig. Am siebten Tag des neunten Monats X nkk stieß ein jeder der Fürsten sein Schwert in den Leib des Tyrannen und brach sich eine Zacke der Krone heraus. Da jeder der selben Blutlinie als Nachfolger den Thron für sich zu beanspruchen würdig gewesen wäre, erstarb die gesamte Blutlinie der Aragreyn an diesem Tage mit ihm. Die Herrschaft des Tyrannen endete... jedoch zu einem hohen Preis.

 

Die Stadt war ein einziges Schlachtfeld, getränkt im Blut Unschuldiger und der Königsfamilie, und so galt sie schließlich als verfluchter und todbringender Ort. Dinge waren geschehen, die aus der Geschichtsschreibung getilgt oder nie erwähnt wurden. So ward die Stadt zu einer Stadt der Krähen und Geister, die Feste zerfiel und wurde von der Natur mit den Jahren zurückgenommen. Einst die stolze Hauptstadt aller Länder, nun ein Ort den niemand zu betreten wagte. Das Volk nannte die Stadt von diesem Tage an nurnoch Königsfall. Legenden, Sagen und Aberglaube rankt sich seit diesem Tage um die alte Krähenfeste, und Krähen umkreisen immernoch den höchsten Turm, aus dem der leblose Körper des ermordeten Königs geworfen wurde...

 

bottom of page